Waldgeflüster 12/22

Die Waldkinder und ihr Umgang mit der Natur

Heute möchten wir euch über Dinge berichten, die uns am Herzen liegen.

In unserem Waldkindergarten ist der rücksichtsvolle Umgang mit unserer Umgebung normal. Wir achten die Natur und alle Wesen, die in ihr leben.

Wenn wir uns auf „unseren“ Waldplätzen bewegen und dort den Vormittag verbringen, ist es für uns ein bisschen, wie zu Hause zu sein. Und genauso, wie wir unser zu Hause respektieren und pflegen und sorgsam mit unseren Sachen umgehen, handhaben wir es auch mit unseren 5 Plätzen. Diese Waldgebiete hat der Waldkindergarten gepachtet, nicht nur deshalb ühlen wir uns dafür verantwortlich. In jedem Sommer bestellen wir einen Baumpfleger, der sich die Bäume an unseren Plätzen ansieht und in die höchsten Kronen klettert um gefährliches Totholz zu entfernen, das von oben stürzen und Jemanden verletzen könnte. Dadurch ist dem von uns gepachteten Gebiet nicht nur für unsere Sicherheit gesorgt, alle Menschen, die  ich im Wald bewegen, haben davon gut.

Für uns Alle ist sonnenklar, dass niemals Müll oder Reste von Bastelaktionen im Wald zurückbleiben. Das wäre viel zu gefährlich für die Tiere, die im Wald leben oder an der Leine dort spazieren gehen.

Wusstet ihr, dass bei uns Glitzerpulver und Wolle Bio und schnell abbaubar sind? Die Malstifte sind für unsere Haut zum Bemalen und völlig ungefährlich. Vielleicht habt ihr uns im Wald schon als Elfe oder Tiger verziert gesehen!

Wenn Frühstückszeit ist, dann werden auch bei uns die Hände gewaschen. Als Seife benutzen wir Lavaerde, das ist mineralische Tonerde, die schon sehr lange nicht nur in Afrika zur milden Reinigung benutzt wird und reine Natur ist. Wer zur Frühstückszeit im Wald unterwegs ist , hat unser Händewaschteam bestimmt schon gesehen. Wir stehen mit zwei Thermosflaschen mit warmem Wasser und dem Salzstreuer mit Lavaerde bereit und rufen die Gruppe zum Händewaschen zusammen.

Auch Waldkinder möchten gern buddeln, wir graben aber nur an Stellen im Waldboden, an denen kein Baum seine Wurzeln hat und achten genau darauf, keine Pflanzen oder Tiere zu verletzen. Es ist spannend zu sehen, was alles im Waldboden zu finden ist!

Es ist uns wichtig, den Kreislauf der Natur so wenig wie möglich zu stören und ihn so häufig wie möglich in all seinen Facetten wahrzunehmen. Im Sommer haben uns beim Frühstück öfter Wespen begleitet, nun liegen sie sterbend am Boden und wir verabschieden uns von ihnen. Der Herbst zauberte in diesem Jahr besonders schöne Farben an die Bäume und wir hatten viele milde Tage im Wald. Nun kommt bald der Winter, unsere Kleidung bekommt ein bis zwei Schichten dazu und wir haben warmen Tee dabei.

Es passiert manchmal, dass wir Bonbonpapier oder Zigarettenkippen sammeln müssen und dann in einem Eimer mit an unsere Hütte transportieren. Zum Glück ist das eher selten und die meisten Waldbesucher respektieren die Natur genauso wie wir.

Im Frühjahr haben ein paar Menschen regelmäßig an unserer Hütte und am Kletterplatz gefeiert und Zigarettenkippen, Müll und vor Allem Bierflaschen, gefüllt und teilweise zerbrochen,hinter den Bäumen stehen lassen. Das war für uns erschreckend und als dann noch unsere Hütte, die aus dicken Ästen extra für uns gebaut wurde, zerstört wurde, waren wir alle sehr traurig. Ach übrigens: Das Taschenmesser, das aufgeklappt im Baum steckte, liegt immer noch in unserer Hütte, es darf gern von dort angeholt werden 😉

Wir treffen regelmäßig große und kleine Hunde und kennen auch ihre Namen. Vielen Dank an ihre Besitzer, die rücksichtsvoll am Wegesrand warten, bis wir vorbei gegangen sind. Vorsichtige Kinder streicheln eben nicht gern jeden Hund! Und manchmal müssen auch unsere Frühstückskreise von Gassigängern umrundet werden, weil wir am Weg sitzen. Es ist ein nettes Miteinander im Wald. Hier ist Platz für Alle, die gern in der Natur sein möchten.

Nun freuen wir uns auf unsere Wichtelzeit im Advent, die bei uns besonders gemütlich und voller Lichterglanz ist. Doch davon berichten wir im Januar.

Bis bald im Wald!