Waldgeflüster 6/18

Achtung, hier kommen die Wikinger! Der überraschend heiße Sommermonat Mai stand bei uns Eulenkindern ganz im Zeichen der starken Nordmänner und Nordfrauen.

Aus dem Morgenkreis wurde kurzerhand der Morgenthing und aus Marie, Jonna, Lukas und Peter wurden Thora, Rosa, Faxe und Wickie. Unter den wachsamen Augen der nordischen Götter Odin, Thor und Loki übten wir uns im Hammerwerfen, dem Speerwurf und im Bogenschießen.

Wie wir ja alle wissen, trugen die Wikinger eigentlich gar keine Hörnerhelme. Es sei denn, sie hatten welche auf ihren Raubzügen stibitzt. Aber der traditionelle Kopfschmuck war in unserer Wikingersippe überaus beliebt. Wer weiß, wem sie den wohl abgeluchst haben?

Aber die Nordmänner und Nordfrauen waren nicht nur viel auf Kaperfahrt und liebten es, sich zu raufen. Sie waren vor allem auch großartige Handwerker. Schaut mal, was wir nach alter Tradition für tolle Armbänder gemacht haben.

Unser Meisterstück ist und bleibt aber unser eigenes Schiff. Mit unzähligen kleinen und großen Händen hat die Wikingersippe der Eulen vom Haffkamp ihr eigenes Drachenboot gebaut. Und wir waren schnell: Dauerte die Bauzeit bei uns nur zwei Tage, trödelten die Wikinger in grauer Vorzeit fast ein halbes Jahr damit herum. Bei der gemeinsamen Schiffstaufe am sagenumwobenen Wikingerplatz gaben wir unserem Boot den vielversprechenden Namen „Schrecken der Meere“. Schauen wir mal, wo uns die nächste Reise hinführt. Und welche neuen Abenteuer dann auf uns warten.

Aber damit nicht genug. Zum Abschluss unseres Projekts bauten wir einen Lehmofen auf, buken Hirsebratlinge, verteilten Armbänder und Halsbänder für jeden kleinen Wikinger und tranken gemeinsam Met aus dem Wikingerhorn. Ihr glaubt gar nicht, wie toll das war. Wir wollten gar nicht mehr raus aus den Hörnerhelmen.

Was für die Eulen Morgenthing und Drachenboot, war für uns Eichhörnchen die magische Kraft der Bäume. Drei Wochen lang erforschten wir die Geheimnisse unserer großen Freunde. Wie ist ein Baum eigentlich aufgebaut?
Was gehört alles dazu? Wie wird aus so einem kleinen Sämling ein riesiger Baum? Und welche Tiere leben in und von unseren Bäumen? Die Tiere haben wir in Form von Karten gesucht und dann in einem aus Stöcken und Blättern selbstgelegten Baum dort hingelegt, wo sie sich tatsächlich aufhalten.

Gleichzeitig ging es aber auch um das Thema Achtsamkeit mit unseren Bäumen. Wir haben uns auf Decken gelegt, um den ganz kleinen Bäumchen nah zu sein. Dann haben wir uns ganz vorsichtig an sie herangetastet und ausprobiert, wie vorsichtig wir mit so einem jungen Baum sein müssen, damit er wächst und nicht gleich abknickt.

Danach sind wir zum Vergleich mal rüber zu den großen Brüdern, Eltern, Groß- und Urgroßeltern gegangen. Man sind die schon stark und riesig. Dann haben wir versucht die Säfte im Baum fließen zu hören. Und auch die Blätter, in denen die wundersame Umwandlung von Licht in Energie und Sauerstoff stattfindet, haben wir mal genauer unter die Lupe genommen.

Bei so viel Forschergeist und Wissensdurst durfte aber auch die Faulenzerei nicht zu kurz kommen. Und dann mussten wir uns manchmal auch was einfallen lassen, um Schatten zu bekommen bei all der wunderbaren Sonne in diesem unglaublichen Mai.

Vergesst das Faulenzen nicht, lasst auch mal Fünfe gerade sein und genießt den Sommer!

Bis bald, eure Waldkinder