Waldgeflüster 11/15

Wir begleiten junge Eulen auf ihrer Erkundungstour durch den Wald, organisieren für die ortsansässige Wichtelfamilie ein Umzugsunternehmen und laden zu einer Kunstausstellung unter freiem Himmel.

Wer hätte das gedacht? Gleich dreizehn kleine Eulenkinder schwirren zurzeit durch das Heikendorfer Gehölz. Dabei bewohnt doch sonst immer nur ein Eulenpaar ein Revier. Und Nachwuchs von mehr als drei Eulenkindern grenzt bei den nächtlichen Jägern auch schon an ein mittelgroßes Wunder.

Anders bei uns Waldkindern: Wir Eulen haben mittlerweile die Stärke einer Fußballmannschaft inklusive Ersatzbank erreicht. Wir sind nicht scheu, nur selten nachtaktiv und lautlos durch den Forst gleiten wir schon gar nicht.
Aber genau wie richtige Eulenkinder erkunden wir mit größter Neugier unser neues Revier. Wir lüften die ersten Geheimnisse unseres Waldes, erkunden Höhlen und Verstecke. Wir schließen erste Freundschaften, erklimmen erstmals den Hang des Vulkanplatzes und fragen uns verwundert, warum Mama und Papa in den letzten Wochen immer von 60 Grad-Wäsche sprechen.

In den letzten Wochen drehte sich alles um das geheimnisvolle Tier mit dem geschmeidigen Federkleid. Wir kennen jetzt die Unterschiede zwischen Schleiereule, Uhu, Waldkauz und Waldohreule. Wir wissen mit welcher Stimme jedes der Tiere ruft und können euch mühelos zeigen, mit was für einer Spannweite die unterschiedlichen Eulen durch die Lüfte gleiten.

Aber damit nicht genug. Kennt ihr schon unseren Kletterplatz? Kraxeln im Knick ist einfach großartig. Und die Bäume sind die reinsten Verwandlungskünstler. Erst sind sie ein Bagger, werden dann zur Kutsche, um anschließend als Schiff in ferne Länder zu segeln.

Die Eichhörnchen-Kinder haben unseren Waldwichteln in der Zwischenzeit fleißig beim Umzug vom Vulkan- auf den Kletterplatz geholfen. Mit einer neuen Wichtelhängematte, einer Schaukel, und wunderhübsch verzierten Moosbetten haben es unsere kleinen Helfer an ihren neuen Platz jetzt richtig gemütlich.

Es dauerte auch nicht lange, da stand das Dankeschön der Wichtel buchstäblich vor der Tür. Ein großer, schwerer Tonbrocken! Wie die den bloß getragen haben?

Wir haben uns jedenfalls riesig gefreut und ordentlich gewerkelt. Unsere Ausstellung mit Kunst am Baum, Kunst am Boden, Igelfamilien und allerlei Schmuck könnt ihr bis auf weiteres noch im Wald bestaunen.
Wir sehen und hören uns in der Weihnachtszeit wieder.
Bis bald, eure Waldkinder