Waldgeflüster 6/16

Überall bunte Fahnen, unzählige Schiffe, weit gereiste Matrosen, tolle Musik und dazu noch dieser Duft von all den Köstlichkeiten: Wart ihr auch alle auf der Kieler Woche? So viele unterschiedliche Menschen und spannende Sachen zum Angucken und Mitmachen. Einfach nur toll, was es dort zu bestaunen gab.

Zurück auf der Sonnenseite der Förde haben wir aber auch nicht schlecht gestaunt. Denn direkt vor unserer Nase haben wir viele kleine und große Schätze gehoben. Wir waren nämlich auf großer Expedition. Und zurück kamen wir als Baum- und Kräuterspezialisten.

Wenn einer bei Buche, Ahorn, Kirsche und Eiche richtig gut Bescheid weiß, dann wir. Mit unseren Eulenfreunden sitzen euch jetzt echte Experten gegenüber. Die erklären euch das schon, wie das mit der Rinde und den Früchten funktioniert und wie Bäume selbst Essen und Trinken. Als Mitbringsel von der spannenden Forschungsreise haben wir Baumkunstwerke gebastelt. Wir haben gesägt, gebohrt und die Holzstücke mit bunten Holzperlen aufgefädelt. Sieht doch einfach toll aus, oder!?

Eichhörnchen leben zwar die meiste Zeit in den Bäumen, doch auf dieser Expedition waren sie auch ganz dicht am Waldboden unterwegs. Wir sind tief in die Welt der Kräuter eingetaucht. Und nicht nur dass, wir haben viele von ihnen auch gleich probiert. Denn Wildkräuter sind nicht nur schön anzuschauen, einige von ihnen sind auch sehr, sehr lecker.

Unsere Eltern konnten sich gleich das Mittagessen sparen. Bei uns gab es leckere Wildkräuterpfannkuchen, Kräuterbrot mit selbst gemachter Kräuterbutter, dazu noch Kräutersalz, Kräuteröl und vieles, vieles mehr. Falls ihr das auch mal probieren wollt: Kletten-Labkraut, Brennnessel, Knoblauchrauke, Giersch, Gundermann und Spitzwegerich sind einfach köstlich.

Ein besonderes Geheimnis schlummert noch bis in den Spätsommer in unserem Waldboden. Sigrid hat uns erzählt, dass man Wildkräuter auch als Medizin verwenden kann. Also haben wir aus Spitzwegerich-Blättern und Honig einen Hustensirup angesetzt. Der riecht so lecker, ob er wirklich hilft ist da eigentlich schon fast Nebensache. Bis unser geheimnisvolles Elixier seine magische Wirkung entfaltet, muss er jedoch noch drei Monate in der Erde vergraben bleiben und durchziehen.

Und wo wir gerade schon vom September reden: Unser Kindergarten wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Und diesen Geburtstag möchten wir auch mit euch feiern. Im September machen wir deshalb einen Tag der Offenen Tür und zeigen euch mal live und in Farbe, wie viel Spaß das macht, ein Waldkind zu sein. Den genauen Termin verraten wir euch nächsten Monat.

Was sonst noch so los war? Alte Lieblingsplätze ziehen uns ja immer noch magisch an. Kein Wunder also, dass wir uns auf der Wiese an unserer alten Hütte immer noch pudelwohl fühlen. Wir hatten den offiziellen Auftrag erhalten, den Regenwürmern beim Einebnen riesiger, frischer Erdhaufen zu helfen. Nichts leichter als das! Schaut selbst, was für ein Riesenspaß das war.

Wir wünschen euch einen tollen Sommer! Und wenn der Hals doch einmal kratzen sollte, pünktlich zu unserem Tag der Offenen Tür ist unser Hustensaft fertig.

Bis bald, eure Waldkinder!